Ob Sie nun den „Ehrbaren Kaufmann“ als Leitbild für Ihr Unternehmen wählen oder sich dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens verschrieben haben, immer geht es um die Frage, wo Ihr Unternehmen Verantwortung hat. Für die Umwelt, den Menschen oder die Gesellschaft. 

Eine kurze Geschichte von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und CSR

Der Begriff der Nachhaltigkeit tauchte zum ersten Mal 1713 auf, als ein sächsischer Forstbeamter schriftlich darlegte, dass die durch Erzbergbau und Verarbeitung der Erze schwindenden sächsischen Wälder „nachhaltig“ bewirtschaftet werden müssten. Nur so könne vermieden werden, dass die Wälder irgendwann ganz verschwinden würden. Eine Überlegung, die also schon alt ist, aber trotzdem ganz modern klingt!

In den 1970er und 1980er Jahren wurden diese Gedanken von der wachsenden Ökologiebewegung aufgegriffen. Unternehmen begannen ihre Produktionsweise und schließlich auch ihre Produkte aus Umweltsicht zu analysieren und, wenn möglich, auch zu verbessern. Heute versteht man unter Nachhaltigkeit eine Entwicklung, die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne die Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu verbrauchen oder gar zu zerstören.

Corporate Social Responsibility (CSR) – der angelsächsische Ansatz für Nachhaltigkeit

Bei CSR, einem Konzept, das sich im angelsächsischen Wirtschaftsraum entwickelt hat, geht es in der Praxis auch um Nachhaltigkeit. Vor allem dann, wenn man es konkret in den Unternehmensalltag übersetzt, wo beide Begriffe – CSR und Nachhaltigkeit – oft im gleichen Sinn und verstanden und verwendet werden. Konkret übersetzt heißt CSR „Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“.

5 gute Gründe für ein Nachhaltigkeitsengagement Ihres Unternehmens

Mitarbeiter für Nachhaltigkeit im Unternehmen zu begeistern, ist nicht immer einfach. Noch schwieriger ist es bisweilen, auch das Management und die Führungskräfte für ein verantwortungsvolles Engagement zu gewinnen. Hier finden Sie 5 entscheidende Argumente dafür, dass Unternehmen sich aktiv mit Nachhaltigkeit und CSR auseinandersetzen sollten.

  1. VERBESSERN SIE DAS IMAGE IHRES UNTERNEHMENS
    Mit einem glaubwürdigen Engagement für Nachhaltigkeit gelingt es eher, Ihr Unternehmen als seriös und auf der Höhe der Zeit darzustellen. Und wenn dieses Engagement in Ihrem Unternehmen grundsätzlich angelegt und direkt am Kerngeschäft ansetzt, dann brauchen Sie für ein gutes Image auch keine teuren Marketing-Kampagnen, sondern überzeugen durch Ihre Produkte und Dienstleistungen.
  2. ERÖFFNEN SIE SICH MARKTCHANCEN
    Unternehmen, die sich aktiv mit den Nachhaltigkeitsanforderungen von Stakeholdern, Kunden und dem Gesetzgeber beschäftigen, erkennen schneller, was vom Markt erwartet wird. Dies eröffnet Marktchancen. Je besser Sie nachhaltige Kundenwünsche erfüllen, desto enger wird auch die Kundenbindung zu Ihrem Unternehmen.
  3. MINIMIEREN SIE RISIKEN
    Aktives Nachhaltigkeitsmanagement ist hervorragend dafür geeignet, Risiken zu erkennen und zu minimieren. Steigende Anforderungen von Markt und Gesetzgeber, Investoren und der Öffentlichkeit machen es zu einem Muss, die eigenen Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse zu analysieren und auf mögliche Risiken und auf weitestgehende Rechtssicherheit abzuchecken. Dann lassen sich Gefahren für Umsatz, Gewinn und Image besser einschätzen und reduzieren.
  4. STEIGERN SIE DIE EFFIZIENZ IN IHREM UNTERNEHMEN
    Einsparpotenzialen bei Materialeinsatz, Abfall, Energie und Betriebs- und Logistikosten – die Liste von Potenzialen, die Sie in Ihrem Unternehmen mit einem systematischen Nachhaltigkeitsmanagement aufdecken und ausschöpfen können, ist lang. Natürlich sind die dafür notwendigen Maßnahmen nicht umsonst zu haben, aber in der Regel können Sie gerade hier mit relativ kurzen Amortisationszeiten rechnen.
  5. MOTIVIEREN SIE IHRE MITARBEITER
    Ob Sie aktuelle Mitarbeiter mit Ihrer Arbeitskraft erhalten oder junge, tatkräftige Nachwuchstalente fördern wollen. Indem Ihr Unternehmen Verantwortung für Nachhaltigkeit zeigt, werden Sie für Ihre Mitarbeiter attraktiver und glaubwürdiger. Und potenziell neue Mitarbeiter schauen immer mehr darauf, was Unternehmen gerade im sozialen Bereich anbieten. Denn ohne eine vernünftige und angemessene Entlohnung geht es natürlich nicht. Aber erst richtig erfolgreich wird es, wenn Mitarbeiter sehen, dass Ihr Unternehmen verantwortlich handelt: für die Umwelt, die Gesellschaft und die eigenen Mitarbeiter!

 

Typische Handlungsfelder im Nachhaltigkeits-/CSR-Management

Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltmanagement. Es geht auch um ökonomische und ökologische Verantwortung von Unternehmen. In der Praxis vieler Unternehmen haben sich mehrere Handlungsfelder herauskristallisiert. Auch in den wichtigsten Standards für Nachhaltigkeit und CSR werden verschiedene Handlungsfelder für Unternehmen beschrieben. Daraus ergeben sich vor allem 7 Handlungsfelder im Unternehmen.

  1. VERANTWORTUNG FÜR PRODUKT UND KUNDEN
    Noch stärker als bisher im Umweltmanagement rückt beim Nachhaltigkeitsengagement das Produkt statt der Produktion in den Fokus.
  2. VERANTWORTUNG FÜR LIEFERANTEN UND PARTNER
    Die Verantwortung Ihres Unternehmens hört nicht jenseits Ihres Betriebsgeländes auf. Sie erstreckt sich bei einer nachhaltigen Betrachtung auf die gesamte Wertschöpfungskette auch auf Vorlieferanten, Dienstleister und Partner, mit denen Ihr Unternehmen arbeitet.
  3. VERANTWORTUNG FÜR DIE UMWELT
    In diesem Handlungsfeld haben viele Unternehmen – auch KMU – bereits Erfahrungen gesammelt und vielfältige Maßnahmen umgesetzt.
  4. VERANTWORTUNG FÜR ENERGIE UND KLIMA
    Erhöhung der Energieeffizienz, Energiewende oder der drohende Klimawandel stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen.
  5. VERANTWORTUNG FÜR DIE GESELLSCHAFT
    Dies ist ein Handlungsfeld, in dem gerade KMU schon seit langem Verantwortung übernehmen. Häufig kommt es daher, dass diese Unternehmen regional verankert sind und die Geschäftsleitung gesellschaftliche Herausforderungen in ihrer Region aus eigener Erfahrung kennt.
  6. VERANTWORTUNG FÜR MITARBEITER
    Bei diesem Handlungsfeld zeigt sich ebenfalls, dass Nachhaltigkeit nichts wirklich Neues ist. Unternehmen mit einer guten Personalarbeit berücksichtigen schon jetzt ihre Verantwortung für die Mitarbeiter.
  7. NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT UND NACHHALTIGKEITSKOMMUNIKATION
    Die Auseinandersetzung im Unternehmen mit diesen Herausforderungen muss organisiert, gesteuert und kommuniziert werden.