Prof. Dr.-Ing Peter Hoffmann mit dem Laserbearbeitungskopf „Flex Head“ und bearbeiteten Bauteile.
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Gebündeltes Licht ist die Spezialität der Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH, die 1998 von Prof. Dr. Peter Hoffmann gegründet und drei Jahre später mit dem IHK-Gründerpreis ausgezeichnet wurde. Heute sieht sich Erlas als eines der führenden Hochtechnologie-Unternehmen auf dem Gebiet der Laserstrahl-Präzisionsbearbeitung. Am Stammsitz in Erlangen und in Spanien werden Laseranlagen gefertigt, mit denen metallische Werkstoffe bearbeitet und zu kompletten Baugruppen weiterverarbeitet werden. Von Anfang an setzte sich Hoffmann das Ziel, die Technologien Laserstrahlhärten und Laserstrahlschweißen im Werkzeugbau zu nutzen und dafür Maschinen zu konstruieren.

Das wesentliche Know-how ist der Umgang mit dem Dioden-Laser und das Wissen, wie sich die Prozesse temperaturgeregelt fahren und kontrollieren lassen. Eine der Schlüsseltechnologien ist die Verwendung einer speziell facettierten Spiegeloptik für die Fokussierung des Laserstrahls anstelle eines mehrstufigen Linsensystems. „Das erhöht die Qualität der optischen Abbildung und spart Energie“, so Hoffmann. „Damit sind wir nach wie vor weltweit führend.“

Daraus entstanden weitere Innovationen, beispielsweise der Laserbearbeitungskopf „Flex Head“, der innerhalb von zwei Jahren entwickelt wurde. Herzstück des äußerst kompakten Laserbearbeitungskopfes ist ein Spiegelrevolver für den besonders schnellen und vollautomatischen Wechsel zwischen verschiedenen Technologien wie dem Laserstrahlhärten, -beschichten oder -verbindungsschweißen. Obwohl der „Flex-Head“ noch im eigenen Betrieb erprobt wird, gebe es schon zahlreiche Nachfragen von potenziellen Kunden.

Erlas hat keine eigene Forschungsabteilung und stellt für Entwicklungsprojekte immer ein Team zusammen, das von einem Projektleiter koordiniert wird. Dieser Mannschaft räumt Hoffmann große Freiheiten ein. Wichtig sei, dass Fehler und Misserfolge nicht übelgenommen werden und dass alle Beteiligten kritik- und diskussionsfähig sind. Nur so könne Neues entstehen. „Bei manchen Dingen muss man einfach Geduld haben“, fügt Hoffmann hinzu und verweist auf ein neues Verfahren des Laserstrahl-Hartlötens, das Erlas entwickelt hatte, ohne einen Kunden dafür zu haben. Als ein Automobilhersteller mit einer besonderen Anforderung kam, habe man die Technologie aus der Schublade holen können. Mittlerweile hat das Verfahren im Automobilbau dazu beigetragen, die Produktion zu verändern und den Weg zum Leichtbau zu bahnen. Damit sei der Erlas Erlanger Lasertechnik GmbH eine echte Sprunginnovation gelungen.

Erschienen im IHK-Magazin „WiM – Wirtschaft in Mittelfranken“, Ausgabe 10-11/2020.