Im Rahmen der Energiewende in Deutschland legt der Gesetzgeber viel Wert auf betriebliche Energieaudits. Für große und verbundene Unternehmen gilt bereits seit 2015 eine gesetzliche Pflicht, für kleine und mittlere Unternehmen werden Energieaudits zunehmend zur Voraussetzung für die Gewährung steuerlicher Vorteile. Nach aktuellen Schätzungen sind es mehr als 50.000 deutsche Unternehmen, die der Pflicht zur Durchführung eines Energieaudits unterliegen.

Mit den Energieaudits soll den Verantwortlichen in den Unternehmen ein Instrument an die Hand gegeben werden, den Energieverbrauch zu analysieren. Sie erarbeiten mit dem Audit einen Bericht, der vorhandene Energieeinsparpotenziale aufzeigt und Energieeffizienzmaßnahmen empfiehlt. Damit soll es leichter gemacht werden, Entscheidungen über die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen zu treffen.

Von der Pflicht betroffen sind allerdings nicht alle Unternehmen. Laut Gesetzesdefinition müssen nur die Firmen, die mehr als 250 Mitarbeiter beschäftigen und einen höheren Umsatz als 50 Millionen beziehungsweise eine größere Bilanzsumme als 43 Millionen Euro haben, ein Pflicht-Audit durchführen. Aber auch kleinere Unternehmen müssen für die Inanspruchnahme der besonderen Ausgleichsregelung beim EEG und/oder Entlastungen bei der Strom- und Energiesteuer einen Auditbericht nachweisen.

Wenn Sie bereits ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach EMAS eingeführt haben, genügen die Audits, die Sie im Rahmen dieser Managementsysteme durchführen.

Ein Energieaudit klappt auch ohne Managementsystem

Was aber, wenn Sie noch keine Erfahrungen in der Auditierung Ihres Unternehmens oder von Prozessen haben?

Nicht immer macht es Sinn, ein aufwendiges Managementsystem einzuführen. Um aber die gesetzliche Pflicht zu erfüllen oder steuerliche Vorteile zu erlangen, kommen Sie um das Energieaudit nicht herum.

Hier helfen Ihnen praktikable Softwarelösungen, die Sie bei der Datenerhebung und rechtskonformen Darstellung des Audits unterstützen. Besonders komfortabel sind hierbei die etablierten online-Tools, die plattformunabhängig genutzt und so auch mobil per Tablet-PC oder Smartphone bedient werden können. Die Daten werden sicher auf online-Servern abgelegt und sind immer und überall abrufbar. Außerdem sind Sie immer auf dem aktuellen Stand.

Weiterer Vorteil der Online-Tools: Jeder Verantwortliche kann seine Daten selbst eintragen, ohne dass die Software auf jedem Rechner installiert werden müsste. Internet und der erforderliche Zugang zum online-Toll genügen.

Mit online-Lösungen zum Erfolg

Einige dieser online-Tools konnten wir in den letzten Jahren auf ihren Funktionsumfang testen. Empfehlen können wir vier Tools, wenngleich Unterschiede in der detaillierten Ausgestaltung bestehen.

360report

Das Tool der 360report GmbH, das in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland entstanden ist, ist besonders einfach und intuitiv zu bedienen sowie modular erweiterbar. Eine klare Empfehlung für KMU.

www.360report.org

EcoWebDesk

EcoWebDesk von EcoIntense ist besonders informativ und umfangreich. Das Tool kann flexibel so erweitert werden, dass Sie damit Ihr gesamtes Umwelt-, Gesundheits- und Nachhaltigkeitsmanagement abdecken können.

www.ecointense.de

onlineEnMS

Der große Vorteil von onlineEnMS der ITC AG ist die breite Verfügbarkeit von Arbeitshilfen und Formularen in den gängigen Office-Formaten – falls Sie nicht nur online arbeiten wollen. Auch die geringen Kosten sprechen für onlineEnMS.

www.online-enms.de/

InterWatt

Die Stärke des Tools der IngSoft GmbH ist die hohe Integrierbarkeit Ihrer bestehenden Systeme wie z. B. Datenlogger. Das Tool deckt alle Anforderungen eines Energiemanagementsystems ab und empfiehlt sich vor allem für Unternehmen mit komplexeren Strukturen und Prozessen.

www.ingsoft.de

Die BAFA vergibt im Programm „Energieberatung im Mittelstand“ Fördermittel für externe Auditberatungen. Die Höhe ist abhängig von den jährlichen Energiekosten: Betragen diese mehr als 10.000 Euro, beträgt die Zuwendung 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten bis zu einer Höhe von 8.000 Euro. Liegen sie darunter, beträgt die Zuwendung ebenfalls 80 Prozent, jedoch nur bis höchstens 800 Euro. Diese BAFA-Förderung kann in Anspruch genommen werden, wenn die Prüfung durch einen vom BAFA zugelassenen Energieberater erfolgt.