Was versteht man unter Korruption? Laut Transparency International geht es um „Missbrauch von Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil“. In den meisten Ländern gilt dabei Bestechung als Korruption. Und auch wenn es am Anfang für alle Beteiligten nach einem lukrativen Geschäft aussieht, Korruption ist nicht nur strafrechtlich relevant, sondern auch ein wirtschaftliches Problem. So geht das Bundeskriminalamt von einem jährlichen Schaden in Höhe von rund 400 Mio. Euro für die Unternehmen aus. Mit diesen Maßnahmen können gerade KMU wirkungsvoll gegen Korruption vorgehen.

Um Korruption geht es aber nicht nur bei skandalträchtigen Fällen, von denen man in den Medien lesen kann. Gerade im Verborgenen und auch bei KMU kommt Korruption vor. Unternehmen sind daher aufgefordert, sich im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit an Recht und Gesetz zu halten und nach allgemein gültigen ethischen Grundsätzen zu handeln. Dieses Engagement für Compliance ist aber mehr als nur die Einhaltung rechtlicher Anforderungen, sondern auch und immer wieder von neuem eine kulturelle Herausforderung.

Beachten Sie daher diese fünf Punkte für eine erfolgreiche Korruptionsbekämpfung in Ihrem Unternehmen und beim Umgang mit Ihren Geschäftspartnern.

  1. UNTERNEHMENSKULTUR
    Eine gelebte integre Unternehmenskultur bildet die Basis für alle Maßnahmen der Korruptionsprävention. Dabei ist klar: eine gemeinsame Unternehmenskultur muss zwar von allen gelebt werden, den Anstoß dafür muss aber die Unternehmensführung geben und mit gutem Beispiel vorangehen.
  2. RISIKOANALYSE
    Machen Sie sich im Unternehmen Gedanken darüber, welche Stellen und Bereiche in ihrem Unternehmen besonders anfällig für Korruption sind? Bei welchen Geschäftspartnern ist besonderer Augenmerk auf gesetzeskonforme Geschäftsbeziehungen zu legen? Welche Folgen kann ein Korruptionsfall für das Unternehmen haben, sowohl wirtschaftlich als auch für den Ruf des Unternehmens?
  3. HANDLUNGSANWEISUNGEN
    Legen Sie allgemein gültige, aber auch für die besonders gefährdeten Bereiche Ihres Unternehmens konkrete Regelungen und Anweisungen fest. Also Leit- und Verhaltensrichtlinien für Mitarbeiter, Prozesse und Geschäftspartner. Formulieren Sie die Anweisungen klar und eindeutig!
  4. KOMMUNIKATION UND TRAINING
    Informieren Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig über die Gefahr von Korruptionsfällen sowie über die Regelungen, die zur Korruptionsprävention in Ihrem Unternehmen gelten. Das kann mittels Abteilungsbesprechungen, im Intranet, auf Betriebsversammlungen oder durch persönliche Gespräche erfolgen. Coachen und trainieren Sie besonders gefährdete Bereiche auch dahingehend, Korruption überhaupt zu erkennen und sich gesetzes- und regelkonform zu verhalten. Und informieren Sie auch offen über Korruptionsfälle. Nur wenn Sie Fehlverhalten nicht unter den Tisch kehren, können Sie dieses in Zukunft leichter vermeiden.
  5. ANSPRECHPARTNER
    Legen Sie feste Ansprechpartner und Routinen fest für den Fall, dass Korruption vermutet oder gar entdeckt wird. Dies kann eine interne Stelle sein oder auch mittels eines externen Vertrauensanwaltes oder Ombudsmannes erfolgen. Was für Ihr Unternehmen geeigneter ist, hängt letztlich auch von der gelebten Unternehmenskultur ab.

 

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps zum Thema Korruptionsbekämpfung finden Sie in einem Leitfaden, den das Deutsche Institut für Compliance (DICO) in Kooperation mit dem Global Compact Deutschland veröffentlicht hat. Die Broschüre können Sie unter diesem Link https://www.dico-ev.de/2016/08/30/broschuere/bestellen.