Sie müssen das Rad nicht neu erfinden, wenn Sie Ihr Unternehmen auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit bzw. gesellschaftlicher Verantwortung führen wollen. Machen Sie es wie eine immer größere Anzahl von Unternehmen: Orientieren Sie sich an den wichtigsten Standards für Nachhaltigkeit und CSR.

Die anerkannten Standards für Nachhaltigkeit sind nicht immer nur reine Managementnormen, sondern auch Standards für Berichterstattung.

Nutzen Sie diese Standards, um Ihr Nachhaltigkeitsmanagement daran auszurichten oder es zumindest anhand der Standardvorgaben zu überprüfen. Es ist gerade für die meisten KMU nicht nötig, die ISO 26000 umzusetzen, einen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Vorgaben zu veröffentlichen oder eine Entsprechenserklärung für den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) abzugeben. Der Nutzen kann für Sie vielmehr darin bestehen, sich an diesen Hilfsmitteln zu orientieren.

  • EMAS UND ISO 14001
    Umweltmanagementsysteme nach ISO 14001 oder EMAS sind in vielen Unternehmen eingeführt oder zumindest bekannt. Sie bilden auch die Basis für weitergehende Anforderungen der Nachhaltigkeit. ISO 14001 ist weiter verbreitet als EMAS. EMAS wird häufig als das anspruchsvollere und auch aufwändigere System bezeichnet, das dafür mehr Rechtssicherheit bietet und eine von vorneherein verpflichtend vorgesehene externe Kommunikation Ihrer Umweltleistung. Bei beiden Standards geht es um grundlegende Managementanforderungen, die sich auf das Thema Ökologie konzentrieren. Wenn externe Kommunikation wichtig für Ihr Unternehmen ist, ist EMAS gut geeignet und kann auch trotz des meist höheren Aufwands die richtige Wahl sein. Zudem kann der Umweltgutachter nach einer erfolgreichen EMAS-Validierung auch ein Zertifikat nach ISO 14001 ausstellen, da Ihre Organisation dann diese Anforderungen ebenfalls erfüllt. Im Bereich der Nachhaltigkeit wird mit diesen beiden Standards aber nur der Bereich Ökologie abgedeckt.
  • GLOBAL REPORTING INITIATIVE (GRI)
    Die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) haben sich weltweit als der wichtigste Standard für Nachhaltigkeitsberichte etabliert. Die GRI gilt seit ihrer Gründung 1997 als Vorreiter für einen global einheitlichen Standard zur Berichterstattung. Als Initiative von Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft entwickelte sie Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Der Fokus des GRI-Standards liegt auf der Berichterstattung. Mit der Entwicklung dieses internationalen Standards wollte man zunächst Umweltberichte, später dann Nachhaltigkeitsberichte, besser vergleichbar machen und definierte deshalb einheitliche Anforderungen für die Berichterstattung. Die aktuelle Version des GRI bietet zwei Varianten des Umfangs der Berichterstattung. Bei einer Entscheidung für die Variante Comprehensive müssen Unternehmen zu allen Aspekten des GRI-Standards Aussagen treffen und umfassend berichten. Wenn ein Unternehmen nach den Anforderungen der Variante Core berichtet, kann es sich auf einen Kernsatz von Anforderungen und Aspekten der Nachhaltigkeit konzentrieren und muss nur darüber berichten. Beide Varianten eignen sich gut dafür, auch ein Management von Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen zu strukturieren. Wenn Sie planen, einen Bericht nach GRI zu erstellen, dann müssen Sie entsprechend der GRI-Anforderungen Themen und Herausforderungen der Nachhaltigkeit identifizieren. Sie müssen dafür Zahlen und Fakten erheben, Ziele vereinbaren, Maßnahmen planen und umsetzen. Kurzum, ein Managementsystem etablieren. So eignet sich der GRI-Standard auch dafür, das Management von Nachhaltigkeitsthemen im eigenen Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen, auch wenn Ihr Unternehmen gar keinen Nachhaltigkeitsbericht erstellen will. Mit den Anforderungen des GRI-Standards haben Sie eine zwar umfangreiche, aber auch sehr nützliche Hilfestellung zur Ausrichtung Ihres Nachhaltigkeitsmanagements und Ihrer Nachhaltigkeitskommunikation!
  • DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSKODEX (DNK)
    Im Oktober 2011 veröffentlichte der Rat für Nachhaltige Entwicklung den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Der DNK will Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen sichtbar machen – mit dem Anspruch hoher Verbindlichkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit. Auf deutscher-nachhaltigkeitskodex.de können Unternehmen Entsprechenserklärungen zum Kodex abgeben und damit Ihre Nachhaltigkeitsleistungen öffentlich machen. In der Entsprechenserklärung müssen Sie zu zahlreichen Aspekten Auskunft geben. Neben Angaben zu Geschäftszweck, Produkten und Dienstleistungen, Geschäftsergebnissen und zum Standort des Unternehmens, müssen Sie zu 20 Kriterien berichterstatten. Beim DNK wie beim GRI-Standard gilt: wenn Sie über Nachhaltigkeit berichten wollen, dann sollten Sie das Thema auch im Unternehmen geregelt und ins Laufen gebracht haben. Für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes ist der DNK nicht die erste Wahl. Zwar müssen die teilnehmenden Unternehmen in ihren Entsprechenserklärungen weitreichende Auskünfte geben, aber ein strukturiertes Managementsystem lässt sich daraus nicht unbedingt entwickeln. Wenn Sie also bereits einen Nachhaltigkeitsbericht beispielsweise nach GRI haben, kann es durchaus publikumswirksam sein, diese Leistungen über eine Entsprechenserklärung zum Nachhaltigkeitskodex zu kommunizieren.
  • ISO 26000
    Die International Organization for Standardization (ISO) hat im November 2010 mit der ISO 26000 einen Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung herausgegeben. Der Standard ist als Leitlinie (guidance standard) konzipiert und – anders als z.B. die ISO 14001 – (noch) nicht zertifizierbar. Gerade dass keine Zertifizierung vorgesehen ist – und damit auch das bei erfolgreicher Zertifizierung verliehene Zertifikat fehlt – hat dazu geführt, dass die ISO 26000 nicht so verbreitet ist wie beispielsweise die ISO 14001 für Umweltmanagement oder die ISO 50001 für Energiemanagement.

 

Tipp:

Weitere Informationen und hilfreiche Arbeitsunterlagen zu Nachhaltigkeitsstandards finden Sie unter diesen Links: